Für Selbstbestimmung und Freiheit in jeder Lebensphase ist Geld ein wichtiges Mittel zum Zweck. Ohne Zweifel ist dazu der Aufbau von Vermögen wichtig. Dies allen Menschen zu ermöglichen ist mir ein Anliegen. Leider sind nicht alle Erdenbürger in einer Situation, ihre ökonomische Stellung selbst zu bestimmen. So dringt der eklatante Frauenmangel in den asiatischen Ländern immer wieder durch Zeitungsberichte zu uns durch. Weil Jungen größere Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben und damit die Familie im Alter besser versorgen können, werden in Län-dern wie China oder Indien der männliche Nachwuchs bevorzugt und Mädchen häufig abgetrieben oder getötet.
Wie der ökonomische Status und die schlechte Behandlung von Frauen in der Gesellschaft zusammenhängen, haben Forschungen herausgearbeitet: Lange dachte man, dass sich das Problem durch den zunehmenden Frauenmangel von alleine lösen würde. Wenn es weniger Frauen gäbe, so würde das weibliche Geschlecht wertvoller und damit der Wunsch Mädchen zu bekommen größer – so die Annahme. Das ist so aber nicht eingetreten. Statt mehr Mädchen auf die Welt zu bringen, passt sich die Gesellschaft anders an diese Situation an. Frauen werden durch die Geschlechterselektion noch mehr unterdrückt, wie die Berichte über Frauenraub und die Zunahme von Prostitution, Geschlechtskrankheiten und Kriminalität in China zeigen.
Eine gleichberechtigte Entwicklung des Status von Frauen und Männern rückt mit diesen Auswirkungen in weite Ferne und Frauen behalten ihren schwachen ökonomischen Status. Das zeigen Entwicklungen aus Korea eindrucksvoll, wo sich die Gesellschaftsgruppe verändert hat, die Jungen selektiert. Waren es früher vor allem die Armen, die Mädchen töten, sind es heute eher die Reichen, die sich die moderne Medizin mit Ultraschallgeräten bei der Selektion ihrer Kinder zunutze macht. Nun liefern die Armen die Mädchen, während die Jungen aus rei-chen Familien durch ihre gute soziale Stellung gute Karten auf dem Heiratsmarkt haben.
Fazit:
Die Geschlechterselektion, wie sie in Asien vorgenommen wird, verstärkt die ökonomisch und sozial schwache Stellung der Frauen noch. Friede, Freiheit und Wohlstand entstehen jedoch nur durch
gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männer am gesamten politischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Leben. Dazu gehört auch, dass Frauen in die Lage versetzt werden, nicht nur eigenes
Geld zu verdienen, sondern auch genügend davon auf die Seite zu legen. Das gilt auch hierzulande. Und mit einer gleichen Behandlung von Frauen im Arbeitsleben können wir als gutes Beispiel für
die asiatischen Länder vorangehen.