Das Internet bietet für alle Lebenslagen Informationen und Hilfestellungen. So auch bei der Suche nach einer Versicherung: Mehrere Vergleichsportale stehen bereit, um das günstigste Angebot für eine Anfrage zu ermitteln. Ein paar Klicks, ein paar persönliche Angaben und schon hält man ein umfassendes Angebot in den Händen. Und alles ohne langwierige persönliche Gespräche mit einem Versicherungsmakler.
Doch sind die Vergleichsportale wirklich so objektiv, wie sie erscheinen? Der Verkauf von Versicherungen ist ein großer Markt, von dem Viele profitieren. Bis zu 100 Euro Erfolgsprovision bekommen
Vergleichsportale beim erfolgreichen Abschluss einer Versicherung. Von Branchenkennern wird dieser Markt auf mehrere Hundert Millionen Euro geschätzt. Kein Wunder also, dass sich Gerüchte
hartnäckig halten, der Suchmaschinengigant Google möchte in dieses Geschäft einsteigen. Bisher verdient Google hauptsächlich an den Einnahmen aus dem Werbegeschäft. Bis zu 15 Euro pro Klick
bekommt der Suchmaschinen-Anbieter, wenn ein Nutzer auf das Vergleichsportal klickt. Doch der Kuchen ist größer und Google prädestiniert für so ein Angebot. Denn kein Versicherer kennt seine
Kunden so gut, wie Google über seine Nutzer informiert ist.
Auch die Versicherer selbst streben eine Zusammenarbeit mit den Vergleichsportalen an, da es für sie ein zuverlässiger und kostengünstiger Vertriebskanal ist. Allerdings werden die Margen immer
dünner, wie der Allianz-Chef Michael Diekmann kürzlich gegenüber der Wirtschaftswoche sagte.
Doch wie passend können solche Angebote aus Vergleichsportalen wirklich sein? Ein Bericht von Finanztest hat gezeigt, dass beispielsweise bei Strom-Vergleichsportalen viele unfaire Angebote auf
den ersten Rängen sind, die aufgrund ungenauer Berechnungen bzw. undurchsichtiger Angaben zustande kommen. Ein Test von Versicherungsvergleichsportalen steht noch aus. Hier werden zwar oftmals
sehr individuelle Angaben abgefragt, doch sind die Fragestellungen teils recht komplex. Dabei können Laien schnell überfordert sein, die notwendigen Angaben zu machen, um das individuell passende
Produkt zu finden. Dann heißt es aufwendig selbst recherchieren oder sich an eine Finanz-Expertin wenden. Denn in manchen Situationen ist die persönliche Ansprache doch zielführender als die
geballte Information aus dem Internet.